Sport bei Hämophilie A - 10 Tipps

Sport bei Hämophilie A – 10 Dos und Don’ts

Sport kann zahlreiche positive Effekte auf Deinen Körper haben. Dazu zählen starke Muskeln, geschulte Koordinationsfähigkeit und eine bessere Ausdauerleistung.

Doch gerade Menschen mit Hämophilie A sollten einige Dos und Don’ts beachten, um ihre sportlichen Ziele zu erreichen und dabei ihren Bewegungsapparat nicht negativ zu belasten:

10 wertvolle Tipps zum Sport bei Hämophilie A

1. Schon Dich nicht zu sehr!

Was früher galt, ist heute nicht mehr aktuell.

Sport und Hämophilie A schließen sich nicht aus. Im Gegenteil. Gut entwickelte Muskeln schützen Deine Gelenke im Alltag und eine gute Koordination vermeidet Fehlbewegungen, die sonst zu Blutungen führen könnten.

Deshalb gilt: Rein in die Sportschuhe und los geht’s.

2. Nicht übertreiben!

Motivation ist gut, doch blinder Eifer kann manchmal in die falsche Richtung führen.

Das gilt besonders für Sport bei Hämophilie A. Bevor Du also hochmotiviert mit dem Training beginnst, solltest Du Deine sportlichen Aktivitäten mit Deinem Arzt besprechen – gerade wenn Du vorher längere Zeit inaktiv warst.

3. Geh auf Nummer sicher!

Menschen mit Hämophilie A sollten auch beim Sport planvoll vorgehen und kein unnötiges Risiko eingehen.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass Du regelmäßig die Medikamente nimmst, die Dir Dein Arzt verordnet hat. Darüber hinaus solltest Du möglichst eine Sportart wählen, die ein geringes Verletzungsrisiko birgt.

Bei der Auswahl einer geeigneten Sportart kann Dich Dein Physiotherapeut oder Arzt beraten. Um Verletzungen vorzubeugen, solltest Du außerdem eine dem Sport entsprechende Schutzausrüstung tragen.

Falls Du draußen sportelst, sollte der Boden eben sein, frei von Hindernissen und möglichen Stolperfallen.

4. Teste Deine Fitness!

Du möchtest mehr Sport in Dein Leben integrieren? Das ist toll.

Damit Du Dich zu Beginn Deines Trainings nicht total verausgabst, solltest Du einen kleinen Fitnesscheck machen. So findest Du heraus, wie es um Deine Koordination, Beweglichkeit sowie Kraft und Ausdauer steht.

Einen solchen Test findest Du zum Beispiel bei Prof. Dr. Ingo Froböse. Sprich ansonsten Deinen Arzt an und frage ihn, wo Du am besten Deine sportliche Leistungsfähigkeit testen kannst.

Passe die Länge und Intensität Deines Trainings Deiner Fitness an.

5. Wärm Dich auf!

Vermeide einen Kaltstart und nimm Dir Zeit für ein kurzes Aufwärmtraining, bevor Du mit dem Training loslegst. Zehn Minuten, in denen Du Deinen Kreislauf in Schwung bringst, genügen. Trabe eine Runde in moderatem Tempo oder gehe auf der Stelle.

Im Fitnessstudio sind das Fahrradergometer oder der Ellipsentrainer geeignete Warmmacher. Danach solltest Du die Muskeln dehnen, die bei der jeweiligen Sportart beansprucht werden.

6. Überfordere Dich nicht!

Egal, ob Du Einsteiger oder ein Sport-Ass bist: Auch für Menschen mit Hämophilie A gilt beim Sport, Überlastungen zu vermeiden. Gehe also nicht über Deine Grenzen, sondern höre auf Deinen Körper.

Plane außerdem Zeit zur Regeneration ein, damit Dein Körper sich erholen kann. Da das Muskelwachstum in der Trainingspause stattfindet, solltest Du unbedingt trainingsfreie Tage einbauen.

Wenn Du ein Gefühl für Deine Belastbarkeit entwickelst, beugst Du Verletzungen vor.

7. Beweg Dich richtig!

Unsaubere Bewegungen oder die falsche Technik können zu Fehlbewegungen oder Fehlhaltungen führen. So steigt auch das Verletzungsrisiko. Deshalb solltest Du Dich mit den korrekten Bewegungsabläufen vertraut machen und nicht blind drauflos trainieren.

8. Nimm Dir Zeit zum Runterfahren!

Nach dem Training empfiehlt es sich, ein kleines Abkühlungsprogramm durchzuführen.

Zum Cooldown solltest Du Dir zehn Minuten nehmen. Dabei kannst Du beispielsweise locker auslaufen oder zügig gehen.

Geeignet sind alle Bewegungen, die Deinen Puls nach unten bringen.

9. Mach ‘ne Pause!

Sport kann guttun, aber in manchen Situationen verlangt der Körper eine Pause:

Wenn Du zum Beispiel erkältet bist, braucht er seine Kräfte für wichtige Abwehrprozesse. Nur so kann er die Erkältung bekämpfen. Außerdem solltest Du nie verletzt trainieren. Auch in diesem Fall solltest Du Deinem Körper Zeit geben zu heilen.

Wer übermüdet Sport treibt, erhöht das Risiko, sich zu verletzen.

10. Trink genug!

Unser Körper besteht zu 60 Prozent aus Wasser.

Deshalb ist es wichtig, genug zu trinken – gerade, wenn man Sport treibt. Empfohlen werden zwei Liter pro Tag, aber das ist nur eine allgemeine Empfehlung.

Am besten Du hörst auf Dein Durstgefühl und trinkst regelmäßig über den Tag verteilt, da der Körper Flüssigkeit nicht speichern kann und überflüssiges Wasser einfach ausscheidet.

Fitness bei Hämophilie A – leg einfach los!

Dir fehlt die Motivation, um beim Sport durchzustarten? Oder Du hast Sorge, dass Du neben den ganzen durchtrainierten Sportraketen im Fitnessstudio alt aussiehst?

Schieb diese Gedanken bei Seite und denke Dir: Hauptsache ich lege überhaupt los!

Die anderen standen einmal genau an der gleichen Stelle wie ich jetzt. Wer gar nicht erst anfängt, kann auch nichts erreichen.

Und bleib auf jeden Fall dran, auch wenn der Anfang schwer ist:

Es wird immer besser und sobald Du die ersten Ergebnisse spürst, bist Du von ganz alleine motiviert.


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Hier kannst Du Dich über das Krankheitbild Hämophilie A: Ursachen und Vererbung ausführlicher informieren.